Nach ausreichendem Schlaf setzten wir die Tour durch Tohoku fort. Da wir noch ein paar Minuten Zeit hatten bis unser Zug fuhr, sahen wir uns in der Umgebung des Bahnhofes Sendai ein bisschen um. Die ersten Kaufhäuser begannen schon ihr Geschäft 2017. Vor einem Elektronikkaufhaus war ein Stück Parkplatz abgesperrt. In diesem Bereich waren Geländer aufgestellt, so wie man sie kennt, wenn sich lange Schlangen vor einer Kasse bilden. Die ersten geschätzten 20 Leute saßen dick eingemummt rum. Sie saßen also schon länger hier. Warum aber? Es gibt am 02. Januar in Japan in allen Geschäften Überraschungstüten zu erwerben. Für einen geringen Preis erhält man wertvolle Dinge. Und die ersten Tüten sind besonders wertvoll. Das scheint extrem reizvoll bei Elektronik zu sein, so dass man sich schon 24 Stunden vorher anstellt. Bei einem Laden für Apple-Computer zelteten, ja richtig gelesen, zelteten die Leute bereits am 31.12. abends vor der Tür.
Wir begannen aber lieber mit der weiteren Erkundung Japans und fuhren mit dem Zug nach Yamagata. In Yamagata angekommen, fuhren wir in einem Büro- und Geschäftshaus am Bahnhof in die 26. Etage und schauten uns die Stadt von oben an. Dann begannen wir, die Stadt zu Fuß zu erkunden. Leider ist der 1. Januar kein Tag für Touristen, da Museen und viele andere Einrichtungen geschlossen sind. Also machten wir eine kleine Tour vom Tempel zum Schrein und weiter zum nächsten Schrein und so weiter und so fort. Dabei beobachteten wir die Menschen, wie sie zu ihrem Neujahrsgebet gingen, die alten Glücksbringer verbrannten und sich neue zulegten. An einem Schrein stand dabei eine mehr als 100 m lange Schlange an. Aber der Japaner in seiner ruhigen Art lässt das über sich ergehen ohne zu drängeln oder zu murren. Die Damen holten sich weitere Eintragungen in ihre Tempelbücher. Und es gab ein Souvenir aus einem Schrein. Weil es nach buddhistischem Kalender das Jahr des Hahns ist, gab es ein entsprechendes Tier als Glücksbringer.
Nach reichlichen Kilometern zu Fuss machten wir uns per Zug wieder auf den Weg nach Sendai.
Schon länger schwärmen unsere Guides von einem Restaurant am Rande der Stadt. Deshslb wurde ein Anruf getätigt, um zu prüfen, ob es heute geöffnet hat. Ja, wir konnten kommen. An der passenden S-Bahn Station raus und losgelaufen. Weit und breit war kein Restaurant zu sehen. Da fragten wir bei den Guides an, ob es noch weit ist. Nein, nur noch ein Stück, war die Antwort. Nach 30 Minuten Dauermarsch kamen wir endlich an. Es waren doch “bloß” knapp 2 km! Das Essen entschadigte für den Anmarsch. Es gab viel Fleisch, gut gegrillt am Tisch, das war schon lecker.
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