Nicht drüber nachdenken, dass es heute schon wieder der letzte Ausflugstag in diesem Urlaub ist. Freuen wir uns lieber auf die schöne japanische Natur, die wir hoffentlich zu sehen bekommen. Im 2. Anlauf soll die Rundroute bei Hakone in Angriff genommen werden.
Dazu ging es mit leicht minimierter Reisegruppe, Arbeit geht halt vor, mit dem Shinkansen nach Odawara. Im Bahnhof haben wir uns erstmal den Hakone Freepass besorgt, der für alle Verkehrsmittel gültig ist, die wir bei dem Rundkurs benutzen wollten. Die erste Etappe ging dann von Odawara nach Hakone-Yumoto. Von hier aus ging es mit dem Hakone Tozan Train nach Gora. Die Aussicht aus dem Zug auf die Berge und Täler sowie auf die Pflanzenwelt ist schon beeindruckend. Für den Eisenbahnfreund ist die Fahrt auch interessant. Dreimal ändert der Zug seine Fahrtrichtung. Das heißt, der Zug fährt im Zickzack den Berg hinauf. Beim ersten Wechsel wundert man sich noch, warum der Lokführer auf dem Bahnsteig am Zug langläuft. Immerhin schafft es der Zug so von 96 Meter Höhe in Hakone-Yumoto auf 541 Meter in Gora. Dort erfolgt der Wechsel in die Hakone Tozan Cable Car, eine Zahnradbahn. Ein malerisches Panorama auf die Hakone Berge und darüber hinaus, einschließlich Mount Kami und Mt. Myojyogatake, kann man jetzt erblicken. Die Zahnradbahn überwindet einen Höhenunterschied von 209 Meter mit einer maximalen Steigung von 200 %. Nach 10 Minuten erreicht man die Station Sounzan. Jetzt ist man bereits in einer Höhe von 750 Meter. Es erfolgt der Wechsel in das nächste Verkehrsmittel, in die Hakone Ropeway, eine Seilbahn. Mit der geht es weiter in die Höhe und bis zur Station Ōwakudani (jap. 大涌谷, dt. „großes kochendes Tal“). Das besondere dieser Strecke ist, dass sie über eine aktive Vulkanzone geht. In den Bergen entspringen heiße Quellen, die heißes Schwefelwasser speien. Es raucht, qualmt und stinkt nach Schwefel. Deshalb erhält man beim Besteigen der Seilbahn ein Tuch, das man sich gegebenenfalls vor Nase und Mund halten kann als Schutz vor den vulkanischen Gasen. Ein Ausblick auf den Fuji, ein eigentlich weiterer Höhepunkt der Fahrt, blieb uns leider wegen Nebel versperrt. In Ōwakudani wechselt man die Seilbahn. Aber bevor es weitergeht, kann man sich in der Nähe der Station etwas umsehen. Weitere, früher mögliche Touren, sind seit April 2015 nicht mehr zugelassen. Es kam zu erhöhten seismischen Aktivitäten und kleineren vulkanischen Eruptionen, weshalb das Gebiet um die Seilbahn, Zugangsstraßen und Wanderwege im Radius von 300 Metern gesperrt wurden. Eine Zeitlang war deshalb auch die Seilbahn außer Betrieb, weshalb unser erster Anlauf für diese Fahrt im Urlaub 2016 ins Wasser fiel. Mit dieser Station haben wir mit 1044 Metern auch die höchste Stelle auf diesem Rundkurs erreicht. Wichtigste Angelegenheit in Ōwakudani ist es aber, schwarze Eier zu essen. Schwarze Eier, weil sie im Eisensulfat Wasser gekocht werden und die Schale dadurch richtig schwarz wird. Die so gekochten Eier (Onsen-Tamago) sollen langes Leben bringen, wer will das nicht, sind damit Pflichtessen. Danach ging es mit der nächsten Seilbahn wieder ins Tal herunter zur Togendai Station, direkt am Ashi-See. Der See liegt im Fuji-Hakone-Izu-Nationalpark. Mit einem „Piratenschiff“ ging es einmal über den See an das andere Ende des Sees. Die Berge links und rechts des Sees wirkten trotz des Nebels sehr beeindruckend auf einen. Sehr schön anzusehen ist auch das im See stehende rote Tori des Hakone Schreins. Nach dem Ausstieg brauchten wir ein wenig Bewegung und gingen deshalb zum Hakone Schrein (jap. 箱根神社, Hakone-jinja), um das Tori nochmal von der Landseite aus anzusehen. Außerdem wollte man noch den für diesen Urlaub letzten Eintrag ins Tempelbuch haben.
Letztes Fahrzeug auf der Route war dann der Hakone Tozan Bus, der uns zur Hakone Yumoto Station brachte, von der es dann über Odawara nach Nagoya mit dem Zug zurück ging.
Zum Abschluss des Urlaubs ging es dann zum Essen nochmal in ein Fischrestaurant. Mit rohem und gegrilltem Fisch bis zum Abwinken wurde der Bauch gut gefüllt und ein würdiger Abschluss gefeiert.
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