Nach 6 Tagen in Sendai hieß es Koffer packen und weiterreisen nach Osaka. Bei einer Fahrt mit dem Shinkansen ist das eine sehr angenehme Sache. Pünktlich kamen wir in Osaka an und bezogen Quartier in einer Ryokan. Eine Ryokan ist ein traditionell eingerichtetes japanisches Hotel. Sprich die Tische und Stühle sind niedrig, man schläft auf Futons auf den Tatami Matten und es gibt ein Gemeinschaftsbad als Onsen oder Sentõ (Frau und Mann getrennt natürlich). In unserem Haus ist es ein Sentõ.
Nach dem Einchecken ging es auf Erkundungstour durch Osaka. Da eine Bootsfahrt nicht mehr möglich war, entschlossen wir uns, zum Schloß zu fahren. Dank des auf den ersten Blick verwirrenden, aber sehr durchdachten Nahverkehrs, war die Anfahrt kein Problem. Positiv für uns ist natürlich dabei, dass Orshi und Reik sich hier auch schon gut auskennen. Das Schloß ist eine sehr imposante Anlage mit zwei Festungsmauern drum.
Nach der Kultur ging es zurück in die Innenstadt zum Shopping, naja besser mal sich in einer der vielen Einkaufsstraßen und im Elektronikviertel umschauen. Trotz des Sonntags hatten die meisten Geschäfte bis mindestens 20 Uhr offen.
Zur Stärkung besuchten wir diesmal ein Restaurant, das sich auf Spieße spezialisiert hat. Auf den Spießen waren Gemüse, Fisch, Fleisch vom Huhn oder Schwein aufgespießt oder es gab eine Mischung von Gemüse mit Fisch oder Fleisch. Dazu gab’s unterschiedliche Saucen, manches war auch mit Käse überbacken. Es war einfach lecker. Problematisch war nur die Sitzhaltung, denn man saß auf dem Fußboden vor vielleicht 30 cm hohen Tischen. Da fällt einem auf, dass man doch nicht mehr so gelenkig ist. Aber irgendwie haben wir es alle hinbekommen, mal mehr oder mal weniger elegant.
Wieder auf der Straße mussten wir feststellen, daß wir nicht alleine noch unterwegs waren. Es rockte das Leben, besonders die Jugend war noch in Massen unterwegs. Osaka hat schließlich den Ruf als Partystadt.
Osaka ist bei Tageslicht für meine bisher in Japan gemachten Erkenntnisse eine relative graue Stadt. Das erste Mal gab es auch Dreckecken in Japan zu sehen. Wie in vielen Großstädten der Welt findet man hier und da Obdachlose, die sich ihr Quartier aus Pappkartons nachts aufbauen. Wenn abends die Lichter angehen, erwartet einen aber schon wieder ein ganz anderes Flair. Es ist, wie es mein Freund Yosuke ausdrückte, eine crazy Stadt.
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